Ethik
(vom griech. Ethos = Sitte, Gewohnheit, Gesinnung)
Weshalb eine Ethik in der Ausbildung von Mensch und Hund? Durch eigene
Erfahrungen, Beobachtungen und viele Gespräche mit Hundebesitzern ist mir
deutlich geworden, dass viele von uns dazu neigen, Anweisungen von sogenannten
„Fachleuten“ unreflektiert zu befolgen und Techniken an unseren Hunden
anwenden, bei denen wir uns im Innersten unwohl fühlen. Mit Gedanken wie: „Der
muss das doch wissen. Er ist doch der Fachmann ...“ geben wir unsere
Verantwortung, für die uns anvertrauten Hunde, an Fremde ab. Oft merken wir erst
Jahre später, was wir unserem Tier damit angetan haben. Auch ich schäme mich
noch heute dafür, dass ich mich bei meinem ersten Hund „Harro“ so verhalten
haben. Deshalb ist es mir wichtig geworden, dass der Hundebesitzer in jeder
Situation selbstverantwortlich handelt. Hierbei will ich ihm mit meinem ethischen
Konzept helfen. An der von mir dargelegten Ethik kann jeder meine
vorgeschlagenen und durchgeführten Methoden sowie meinen Umgang mit
Menschen und Hunden messen. Die hier vorgelegten ethischen Leitlinien
(Ehrenkodex) basieren auf Materialien von Penelope Smith sowie dem Ehrenkodex
der PDTE (Pet Dog Trainers of Europe), deren Mitglied ich lange Zeit war. Mein
Hauptaugenmerk liegt auf dem Wohlergehen aller Hunde sowie deren Besitzer.
Deshalb strebe ich danach, vor jeder Beratung und dem Vorschlagen von Methoden
genau hinzuhören und hinzuschauen. Ich zeige Wege auf, wie Menschen ihre Hund
besser verstehen lernen, sodass sich beide gemeinsam entwickeln können. Ich will
das Verständnis und die Fähigkeiten des Hundebesitzers fördern und sie dabei nicht
in die Abhängigkeit von meinen eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten bringen. In der
Handhabung von Hunden und im Training setzen wir nur humane Techniken ein und
empfehlen auch nur diese. „Garantie-Versprechungen“ gebe ich keine, sondern
versuche eine reelle Entwicklungseinschätzung nach unserem aktuellen
Wissensstand. Ihre Nöte und die Nöte Ihrer Hunde versuche ich ehrlich und fair zu
erfassen und im vorhinein, wo es möglich ist, eine realistische Abschätzung des
Zeitbedarf und der Kosten abzugeben. Bei der Arbeit respektiere ich die
Privatsphäre von Menschen und Hunden und achte ihren Wunsch nach
Vertraulichkeit. Ich strebe danach, immer offen zu sein bezüglich neuer
Trainingsmethoden, Techniken und Hilfsmittel.
Sprache ist keine Gewähr für Wahrhaftigkeit, und das Fehlen einer menschlichen Sprache kein Grund zu erklären, dass Gefühle deshalb nicht möglich sind.
(Jeffrey M. Masson)
Mensch-Hund-Kommunikation